Der Alte Friedhof in Freiburg
Ein steinernes Bett, darin, in ein faltenreiches Laken gehüllt, eine junge Frau. In ihrer Hand hält sie ein offenes Buch, so als sei sie nur kurz eingeschlummert und werde gleich wieder ihre Augen aufschlagen. Doch ihr in Stein gehauener Dornröschenschlaf dauert schon 140 Jahre: 1876 starb die 16-Jährige Christine Walter an Tuberkulose. Sie war keine Adlige, keine Hexe und keine Ehefrau eines berühmten Mannes, und doch ist die junge Tote eine der berühmtesten historischen Persönlichkeiten der Stadt. Denn ihr Grab ist zum Symbol der ewigen Liebe geworden: Täglich wird es von unbekannter Hand mit frischen Blumen geschmückt, so als ob ein trauernder Geliebter ihrer durch alle Zeiten hinweg die Treue hielte...
Dass sich diese romantische Szene im Stadtteil Herdern jeden Tag abspielen kann, und ein idyllische Park mit altem Baumbestand inmitten des Wohnviertels erhalten geblieben ist, ist ein Glücksfall für Freiburg – und für seine Gäste!
Viele, zum Teil grausige Geschichten ranken sich um die Grabstätten auf dem alten Friedhof. Es lohnt sich deshalb, an einer Führung teilzunehmen.
Ein Besuch des alten Friedhofes lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Im Sommer ist dieser Park mit seinem alten, schattenspendenden Baumbestand aber besonders beliebt. Hier kann man im Schatten auf einer der zahlreichen Parkbänke die Mittagspause verbringen oder am Abend nach getaner Arbeit einen entspannenden Spaziergang machen. Der von einer hohen Friedhofsmauer umgebene Park vermittelt mitten in der Stadt den Eindruck der völligen Abgeschiedenheit. Besonders zu erwähnen sind die Platanenallee, die zur Michaelskapelle führt und der Kastanienplatz.
Nördlich der Innenstadt im Stadtteil Herdern, Eingang an der Stadtstraße.